Nur wer CO₂ einspart, bekommt Kredit!
Banken setzen Unternehmen ehrgeizige Vorgaben auf dem Weg zur Klimaneutralität
Trotz Rezession und steigender Insolvenzzahlen: Banken setzen Unternehmen ehrgeizige Vorgaben auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Viele Unternehmen machen derzeit eine neue Erfahrung, wenn sie mit ihrer Hausbank über einen Kredit verhandeln. Sie müssen bei Sparkasse, Volksbank oder Großbank nicht nur ihre Kreditwürdigkeit nachweisen, die Bank will von ihren Firmenkunden auch wissen, wie sie ihre CO₂-Emissionen reduzieren und insgesamt nachhaltiger operieren.
So kann die Antwort der Bank auch schon mal negativ ausfallen. Von ihren Kunden aus der Zementindustrie verlangt beispielsweise die Deutsche Bank eine CO₂-Verringerung um 29 Prozent bis 2030 – ansonsten bekommen sie keinen Kredit. Auch die Hamburger Sparkasse prüft vor Kreditvergabe bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 2,5 Millionen Euro, ob sie ihre Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Ähnliche Vorgaben finden sich in den Nachhaltigkeitsrichtlinien vieler Kreditinstitute für Branchen wie Energie, Stahl, Automobil und Schifffahrt.
Betroffen von solchen Krediteinschränkungen sind keinesfalls nur Großkonzerne, sondern auch mittelständische Unternehmen. Daher ist es auch aus Eigeninteresse für Unternehmen an der Zeit, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit − und dabei als erstes mit dem Einfluss auf Umwelt und Klima − zu befassen.